- Ginette
Neveu
- *1919 + Oktober
1949 bei einem Flugzeugabsturz
Was
von ihrer Kunst in Aufnahmen erhalten geblieben ist, strotzt nur so vor
Individualität - farbenprächtiger, leidenschaftlich durchglühter Ton, bei
gleichzeitig technischer Souveränität. Das Spiel der Neveu ist bei allem
interpretatorischen Draufgängertum immer bombensicher.
Ihr Können spiegelt sich in Reinkultur in einem Livemitschnitt aus Neveus Todesjahr - mit Charles Munch, der mit dem Philharmonic Sympnony Orchestra New York, kongenial zu begleiten weiß: Die koloristische Feinabstimmung beim Einstieg des Orchesters nach dem rhapsodischen Solo-Beginn ist kaum in einer zweiten Aufnahme so gelungen; und das gemeinsame Rubato-Spiel in der abschließenden "Csárdás"-Musik von atemberaubender Wirkung.
Aus der leider schmalen Diskographie:
Auf derselben Music & Arts CD wie "Tzigane" findet sich ein erstaunlich modern anmutendes, schlank musiziertes von Hans Rosbaud etwas trocken dirigiertes Beethoven-Konzert mit dem keineswegs tadellosen SWR-Orcester, und das Brahms-Konzert unter Antal Dorati aus Den Haag, dem aber jedenfalls die Studioaufnahme von 1946 unter mit dem Philharmonia Orchestra unter Issay Dobrowen vorzuziehen es - es enthält einem der feurigsten Finalsätze, der je auf Platte gebannt wurde!